Geschichte von Röttingen
Der einst weitgehend von Landwirtschaft geprägte Ort mit seinen rund 700 Einwohnern (heute überwiegend Arbeiterwohngemeinde) liegt am Rande des Rieskraters und zählt naturräumlich zum Hügelland von Bopfingen-Baldern.
Römische Gründung
Die Namensgebung nach dem Gründer "Roto" und "ingen"-Endung sprechen für eine alte alamannische, vielleicht sogar römische Gründung. Als "Rodingen" wird der Ort schon im Jahr 1239 erwähnt.
Die Oberherrschaft hatten schon immer die Grafen von Oettingen-Baldern, einzelne Höfe gehörten auch z.B. Ansbach (Lehen der Schenkensteiner), dem Spital Bopfingen und dem Deutschen Orden. Im Ort befanden sich im Mittelalter auch zwei Burganlagen. Eine davon - mitten im Ort - hat noch ein beachtenswertes Erdwerk mit Wall und Gräben.
Kirche als prägender Mittelpunkt
Die Schenken von Schenkenstein haben als Patronatsherren mit dem Neubau der Kirche kurz vor 1500 dem Ort einen prägenden Mittelpunkt gegeben. Im Innern des Baus erinnern neben prachtvollem Barock noch heute mehere Totenschilde an dieses Geschlecht. Es soll auch 1548 seine Ländereien den Bürgern vermacht haben, die heute noch eine Waldgemeinschaft mit mehreren hundert Hektar gemeinsam betreiben.
Die Verlegung der einst mitten durch den Ort führenden uralten wichtigen Verkehrsachse vom Neckartal ins Ries - heute die B 29 - auf die Röttinger Höhe im 17. Jahrhundert brachte für Röttingen die noch heute spürbare Lage im Abseits mit vielen wirtschaftlichen Nachteilen.
Röttingen kam 1806 an Bayern und 1810 durch Tausch an Württemberg (Oberamt Neresheim). 1975 wurde die Gemeinde mit der Stadt Lauchheim und Hülen vereinigt.